Werke

Bei Fragen zu Rechten und Veröffentlichungen, für die ausführliche Bibliographie und für den Erwerb von Autorenexemplaren und Kunstwerken wenden Sie sich bitte an Carla Lehmann!

Bibliographie - Zusammenfassung

Die Bibliographie Karl Mickels enthält bisher mehr als 250 erfasste Titel. Die Belegexemplare füllen ein ganzes Regal.

Neben Lyrik, Theaterstücken, Opernlibretti, Prosa, einem Roman, Reden, Aufsätzen, Essays, Studien finden sich ein Filmdrehbuch, Interpretationen, Laudationes, Nachrufe u.a.

1959 wurde vom damals 24 jährigen Mickel erstmals ein Gedicht in eine Anthologie aufgenommen. 1963 erschien sein erster eigener Lyrikband "Lobverse & Beschimpfungen". Einen guten Eindruck erhält man von seinem Werk mit der Gesamtausgabe vom Mitteldeutschen Verlag. Die sechsbändige Ausgabe erschien zwischen 1990 und 2000. Der V. Band ist leider nicht mehr im Handel erhältlich, einige Restexemplare können aber über uns bezogen werden. In mehr als 30 Büchern finden sich Mickels Schriften, darunter auch in Kunstbüchern, die in Zusammenarbeit mit anderen Künstlern z. B. Strawalde entstanden.

Seine Interessen waren sehr vielfältig und so enthält die Bibliographie neben Anthologien, Literatur- und Theaterzeitschriften, Programmheften, Kunstkatalogen, Schulbüchern auch Kalender und weitere Publikationen. Mickels Lyrik wurde in die englische, russische, chinesische, ungarische Sprache übersetzt. Er selbst übertrug Sonette von Shakespeare oder die Lyrik von Marina Zwetajewa und Jewtuschenko in die deutsche Sprache.

Im März 2002 erschien in der Edition Galerie auf Zeit ein noch von Mickel geplantes Künstlerbuch in Zusammenarbeit mit Strawalde und Friedrich Schenker. Der Verleger Thomas Günther hatte dieses Projekt kurz vor dem Tod Karl Mickels initiiert, die Realisierung dauerte leider etwas länger. Zu dem Gedicht "Das Gedächtnis" komponierte Friedrich Schenker während Strawalde das Buch mit Kaligraphien gestaltete. Eine CD mit einer Aufnahme der Lesung des Gedichtes durch Karl Mickel und der Komposition von Schenker ist dem Buch beigefügt. Die Künstlerbuch-Vorstellung wurde in der Galerie Wolkenbügel mit einer Ausstellung von Arbeiten Strawaldes kombiniert. Zur Eröffnung las Jürgen Holtz "Irrgangs Beichte" - ein Monolog von Karl Mickel. Nach der Zusammenarbeit mit Nuria Quevedo bei dem Buch "Kants Affe" und mit Rainer Erler bei "Odysseus in Ithaka" ist dies ein weiteres Kunstbuch von hoher Qualität. Mickel hätte es sehr gefallen.

Nach "Lobverse & Beschimpfungen" erschien "Vita nova mea" 1966 im Aufbau Verlag Berlin/Weimar und 1967 im Rowolt Verlag. Der folgende Band "Eisenzeit" erschien zeitgleich 1975 im Mitteldeutschen Verlag und im Rotbuch Verlag.

Verzeichnis der vorliegenden Übersetzungen von Mickel Gedichten

Giovani Poeti Tedeschi

Verlag: Giulio Einaudi Editore; Jahr: 1969; Inhalt: Die Friedensfeier, Der Ausweg, Deutsche Frau 46, Der November; Seite: 110-119; Übersetzer: Roberto Fertunani (ev. auch Herausgeber); Land: Italien; Sprache: Italienisch/ Deutsch


Nagy Vilag 

Verlag: Viragirodalmi Folyoirat; Jahr: 1980; Inhalt: Abend am Fluss, Der See, Neubauviertel, Bier, Der Krieg; Seite: 1318-1320; Übersetzer: Jozsef Asztalos; Land: Ungarn; Sprache: ungarisch 


Field

Verlag: Oberlin College Ohio; Jahr: 1980; Inhalt: Der See, Epistel, Das Eisen. Nach Polybios, Mottek sagt (1,6), Große Oper, Die Okeaniden; Seite: 179-189; Übersetzer: 1-3 von Claudia Johnson, 4-5 von Stuart Friebert und David Young, 6 von Stuart Friebert; Land: USA/Ohio; Sprache: englisch/deutsch 


Lyrik aus der DDR 

Verlag: Progress; Jahr: 1981; Inhalt: Flüchtende 1936, Das Kindlein am Himmelstor, Abend am Fluß, Dresdner Häuser, Petzower Sommer, Der See, Odysseus in Ithaka, Elegie (1), Der Hinterbliebenen Kantus, Der Wald, Reisen, Deutsche Frau 46, Der Ausweg, November, Korrektes Haar, Großer Bunkerberg, Der Brocken, Neubauviertel, Mottek sagt (1, 7, 9), Säulen des Herakles, Leben Salomonis, Ode nach Horaz II/13, Der Krieg, Der Abend, Lindenforum, Der Tisch, Die Elbe, Libation, Strandgut, Pillnitz, Die Äquinoktien; Seite: 236-265; Übersetzer: Wladimir Mikuschewitsch 1; Wladimir Letutschi 2,14, 20-22; Leonid Motyljow (3, 18, 25); Grejnem Ratgaus 4, 7; Viktor Toporow 5; Waldemar Weber 6, 8, 26, 28, 30; Viktor Kollegorski 9; Olga Tamarinowa 10, 11, 24; I. Griwitzkaja 12, 13, 15-17, 19, 23, 27, 29, 31; Land: Sowjetunion; Sprache: russisch;

Mit Dank an Andreas Tretner, Übersetzer, Berlin für die Tipps zur Korrektur.


Poesie aus der DDR 

Verlag: Narodna Kultura; Jahr: 1982; Inhalt: Dresdner Häuser, Lamento und Gelächter, Der Brocken, Großer Bunkerberg, Mottek sagt (9), Deutsche Frau 46, Mottek sagt (1); Seite: 474-486; Übersetzer: Ana Aleksandrowa 1,2; Wollen Nikolajew 3-7; Land: Bulgarien; Sprache: bulgarisch 


Deutsche Lyrik

Verlag: Europa Könyvkiado; Jahr: 1982; Inhalt: Dresdner Häuser, Petzower Sommer, Hippopotamus, Deutsche Frau 46, Das Zeichen, Epitaph für Partisanen; Seite: 259-267; Übersetzer: Kalasz Marton; Land: Ungarn; Sprache: ungarisch 


East is East

Verlag: Wilfion Books, Publishers; Jahr: 1984; Inhalt: Lamento und Gelächter, Dresdner Häuser, Odysseus in Ithaka, Praxagora, Ewalds Party, Kindermund, Der Krieg; Seite: 11-21; Übersetzer: Edward Mackinnon und A.M. Elliot; Land: Scotland; Sprache: englisch 


Yang

Verlag:; Jahr: 1988; Inhalt: Dresdner Häuser; Seite: 25-29; Übersetzer: Erik de Smedt; Land: Belgien; Sprache: niederländisch 


Schwarze Sonnen

Verlag: Chinesischer Arbeiterverlag Peking; Jahr: 1990; Inhalt: Hofgeschrei; Seite: 242; Übersetzer: Feng Guoquing, Liu Huaxin, Zhang Yushu; Land: China; Sprache: chinesisch/deutsch 

Neue Bücher, CDs, eine Rede, ein Kalender

Lorenz Liebold und seine Elektrodyssee haben wir hier schon vorgestellt. In der Zwischenzeit ist er nach Berlin umgezogen arbeitet auch an anderen Projekten, aber die Elektrodyssee läuft und läuft. Demnächst – am 04. März 2010 beim Festival 100 Grad in den Sophiensaelen. Die Vorstellung beginnt um 19 Uhr. Auch in Hannover gibt es eine Aufführung. Weitere Informationen sind zu finden unter www.eletrodyssee.de

Im Verlag Klaus Wagenbach erschien ein sehr schöner Lyrikband – „100 Gedichte aus der DDR“. Mickel ist in dieser Sammlung mit den vier Gedichten „Ballett“, „Die Friedensfeier“, „Die Elbe“ und „Schlittschuhlaufen“ vertreten. Besonders interessant sind die zwei dazugehörigen CDs – erschienen bei patmos audio, die Gedichte werden von Katharina Thalbach und Axel Prahl gelesen. Die Freunde Mickels sind hier natürlich versammelt und so kann man Gedichte von Volker Braun, Sarah Kirsch, Richard Leising und anderen hören. 

Aktuell und sehr schön ist der Lyrikkalender 2010 aus dem Verlag das Wunderhorn. Michael Braun – der Herausgeber – versammelt hier die im Deutschlandfunk gelesenen Gedichte. Karl Mickel bestreitet das Kalenderblatt vom 16.06. mit „Epistel“. Jeweils auf der Rückseite findet man Informationen zum Autor oder dem Text. 

Sehr erstaunt hat uns im vergangenen Jahr die Anfrage des Geschäftsführers von oriente musik nach der Abdruckgenehmigung für das Gedicht „Epitaph für Partisanen“ auf einem CD booklet – „Partisans & Parasites“ Oriente verlegt Weltmusik, darunter auch die Musik des gebürtigen Amerikaners Daniel Kahn, der seit einigen Jahren in Berlin lebt und mit seiner Band The Painted Bird ungewöhnliche jüdische Musik macht. Anfang 2009 haben wir die Musiker dann im Grünen Salon der Volksbühne gehört und waren begeistert. Daniel Kahn hat das Gedicht in einer englischen Anthologie entdeckt und wollte es unbedingt auf seinem booklet haben. Das erstaunt gar nicht, denn auch bei seinen Konzerten hat er immer Bücher in der Tasche. Die Band singt in Deutsch, Jiddisch, Russisch und Englisch und begeistert damit das unheimlich gemischte Publikum sehr. Zuletzt sahen wir Kahn im Kulturhaus Naunynstraße, er begleitete gemeinsam mit einem Bassisten eine Lesung von Maxim Billers Buch „Der gebrauchte Jude“. Weitere Informationen unter www.paintedbird.de

In der Edition Peters ist das Buch „Dessau“ Lieder aus dem Nachlass – herausgegeben von Axel Bauni erschienen. Partituren und Texte. Dessau und Mickel waren sehr lange Freunde und so verwundert es nicht, dass auch zwei vertonte Gedichte von Mickel – „Indianerfilm“ und „Reisegruppe in Tereszin“ – vertreten sind. Zwischen den Noten findet man Anweisungen des Komponisten wie z.B.: Pianist bereitet den Schlag des Klavierdeckels vor, indem er seine Hände auf dem Deckel postiert. Später: Klavierdeckel: zu – auf. 

Im Hörverlag hat man eine sehr große Lyriksammlung mit dem Titel „LYRIKSTIMMEN“ Die Bibliothek der Poeten herausgegeben. Es handelt sich um eine Sammlung mit 10 CDs. Die Anthologie versammelt 122 Autoren mit 400 Gedichten. Die älteste Aufnahme stammt aus dem Jahr 1907 und endet im Heute. Auch für dieses Projekt hat das Deutsche Rundfunkarchiv wieder die Aufnahmen von Karl Mickel zur Verfügung gestellt und so kann man seine Gedichte auf CD 8 hören. Wir bewundern die Herausgeber für die Bewältigung dieser riesigen Aufgabe. 

Wunderbar, interessant und ein großes Stück Zeitgeschichte ist das Buch von Volker Braun „Werktage 1977-1989“ Arbeitsbuch. Dieses auch biographische Arbeitstagebuch beleuchtet die DDR Geschichte aus literarischer Sicht und gibt tiefe Einblicke in die Kulturpolitik der DDR. Als Motto wählte Braun das Gedicht „Geselliges Lied“ von Mickel. Die Vorstellung des Buches in der Akademie der Künste in Berlin eröffnete Dr. Erdmut Wizisla am 29. November 2009. Auch seine Einführung begann mit dem Gedicht und er entnahm dem Gedicht die fünf Stichworte für die Gliederung seiner Rede: Geselliges/ Sorgen/ gestern, heute, morgen/ der Gemeine/ Lied. Im Buch selber findet man natürlich viele Hinweise auf die Freunde Brauns, Zusammenarbeiten und Begegnungen. 

Sehr außergewöhnlich und in vieler Hinsicht spannend finden wir das Projekt von Jens Mehrle und Thomas Keck im Aurora Verlag. Sie befassen sich mit den Texten und Werken von Peter Hacks. Geplant sind Fünf Bände mit dem Titel: „Berlinische Dramaturgie“ – Gesprächsprotokolle der von Peter Hacks geleiteten Akademie Arbeitsgruppen in fünf Bänden. In Band 3 wird ein Protokoll vom 19.03.1979 enthalten sein, hier spricht die Arbeitsgruppe Ästhetik über den Lyrikband „Eisenzeit“ von Karl Mickel. Wir erhielten vorab die Abschriften – denn die Sitzungen wurden wörtlich protokolliert – und halten dieses Gespräch als unabdinglich für jeden Deutschlehrer oder Germanistikdozenten. Die Gesprächsteilenehmer reden über Form und Inhalt, Verse, den Gebrauch und die Bedeutung von Wörtern, die Herkunft und Bedeutung. Der Band 3 soll im März erscheinen. 

Handliche Größe, blau und sehr schön gedruckt ist ein kleines Buch von Jürgen Flierl im Claire Wulff Verlag erschienen. Es heißt „GEDICHT ERZÄHLT“ Schreibarbeiten. Gedruckt wurde es von Peter Rensch bei ANDANTE Handpresse. Das Buch beginnt mit einer Analyse/ Interpretation von Mickels „Frauentag“. Dabei unterhalten sich ein alter Mann und eine junge Frau über die Bedeutung und den Inhalt der Verse. Eine interessante Herangehensweise an ein Gedicht – wir waren erstaunt und hatten Spaß. 

Veröffentlichungen 2002-2003

Für uns ist es sehr erfreulich, dass Karl Mickel auch drei Jahre nach seinem Tod nicht vergessen ist und regelmäßige Anfragen für Abdruckgenehmigungen bei uns eingehen. Einige sollen hier vorgestellt werden, wir hoffen, dass wir Ihr Interesse wecken können.

Für das Jahr 2004 liegen bereits neue Pläne für Veröffentlichungen in Anthologien vor, außerdem stehen wir kurz vor dem Vertragsabschluß mit einem Verlag um den bisher nur im Privatdruck erschienen Gedichtband "Geisterstunde" den interessierten Lesern zugänglich zu machen. Für 2005 sind weitere Bücher geplant.

Karl Mickel & Clemens Gröszer

Das Kindlein am Himmelstor

Der wohl schönste Band des Jahres 2003 besteht aus 11 Vernis - Mou - Radierungen von Clemens Gröszer zu 9 Gedichten von Karl Mickel. C.G. der Maler und Freund Mickels meldete sich Ende 2002 bei mir um dieses Projekt vorzuschlagen. Der Plan entstand noch zu Lebzeiten K.Ms. konnte aber nicht mehr realisiert werden. Im Dezember 2002 trafen sich der Verleger Jörg Lehmann und Clemens Gröszer mit mir. Wir waren uns über die Realisierung schnell einig. Im März 2003 konnten wir im Atelier in Köpenick bereits die ersten Radierungen bewundern. Herr Jörg Lehmann verwirklichte in diesem Buch seine Vorstellungen durch die Nutzung von handgeschöpftem Büttenpapier aus der Werkstatt Gangolf Ulbricht, Bleisatz in der Palatino und Handpressendruck von Harald Weller sowie in der japanischen Bindung. Jedes Buch liegt in einem Umschlag aus handgeschöpftem Papier. Die Radierungen sind signiert und arabisch nummeriert.

Über seinen Freund schrieb C.G. ein wunderbares Nachwort zu dem vorliegenden Band.

Bereits am 12. November 2003 konnte das Buch erstmals im Bukowski im Prenzlauer Berg mit einer Lesung von Bert Papenfuß präsentiert werden. Die Rektionen waren begeistert und wir sind uns ganz sicher, dass Mickel an diesem Band besondere Freude hätte.

Landschaft für Schenker

Das Buch entstand anlässlich des 60. Geburtstages von Friedrich Schenker im Jahr 2002. Es versammelt Texte, Bilder, Äußerungen von mehr als 70 Künstlern zu und für F. Schenker. Karl Mickel ist als langjähriger Freund ebenfalls vertreten. Sein Gedicht " Die Friedensfeier", die "Elf Sätze über die Oper" sind abgedruckt, sowie der Bronzekopf, den Ingeborg Hunzinger von ihm gestaltete. Er bezeichnet heute das Grab Mickels auf dem Dorotheenstädtischen Friedhof in Berlin - Mitte. Bei genauem Hinsehen findet man noch den Teil eines Gedichtes im Bild von Christoph Meyer.

Thomas Rosenlöcher

Das Tischwunder

Zu Karl Mickels Gedicht "Der Tisch"

hielt Thomas Rosenlöcher eine freien mündlichen Vortrag in der Reihe "Dichter erklären Dichter", veranstaltet von der Badischen Zeitung in Freiburg im Jahr 2001. Die Fassung für dieses Buch wurde vom Autor grundlegend überarbeitet.

Dieses sehr schön gedruckte und in Fadenheftung gebundene Buch gehört zu den sechs Neuerscheinungen des Verlages Ulrich Keicher anlässlich des zwanzigjährigen Verlagsjubiläums. Das Gedicht Mickels findet man in der Mitte.

So zieh ich meine Strasse

Ein Wilhelm-Müller-Lesebuch; Hrsg. Von Maria-Verena Leistner

Wilhelm Müller 7.Oktober 1794 bis 30.September 1827 wirkte als Lyriker, Erzähler, Reiseschriftsteller, Übersetzer und Literaturkritiker. Mehr als 250 Komponisten vertonten seine Gedichte - viele sind noch heute als "Volkslieder bekannt - "Das Wandern ist des Müllers Lust", "Am Brunnen vor dem Tore" u.a.

Mickel war der erste Preisträger des vom Land Sachsen - Anhalt ins Leben gerufenen Wilhelm - Müller - Preis 1997. Seine Dankrede vom 11.Oktober 1997 in Dessau wurde in dieses Buch aufgenommen, ebenso wie die Reden der beiden folgenden Preisträger 1999 und 2001 Richard Pietraß und Rainer Kirsch. Außer vielen Texten Müllers enthält das Buch einen biographischen Essay von Bernd Leistner.

Lebensalter

Gedichte, gesammelt von Peter Härtling 

In seinem Vorwort sagt der Herausgeber:

.........ein Buch, das vielstimmig ein Leben erzählt und durchs Leben begleitet, ein Kalendarium in Versen und Strophen.

Von Karl Mickel wurden die Gedichte "Kindermund", "der Krach" und "Reisen" in diese Anthologie aufgenommen.

Akzente

Ein Reader aus fünfzig Jahren, Herausgegeben von Michael Krüger

Das dicke Buch - 636 Seiten - umfasst einen Querschnitt durch die Zeitschrift Akzente zu ihrem fünfzigsten Jahrgang. Jeweils zehn Jahre hat der Herausgeber zu einer Chronik zusammengefasst, der dann viele ausgewählte Texte folgen. Mickel war unter anderem im Heft 1-2/1966 mit "Odysseus in Ithaka" vertreten und steht damit auch in dem vorliegen Jubiläumsband.

Lyrik, Prosa, Essays wechseln sich ab und vermitteln auch bei wiederholtem Lesen einen interessanten Eindruck dieser langlebigen Literaturpublikation.

Ich werde weiter darin lesen.

Marlen Lehmann - Hausarbeit über Karl Mickel

1. Einleitung

Lag es an der selbstironischen Verhaltenheit dem eigenen Werk gegenüber, dass Karl Mickel nur von einem relativ kleinen Kreis wahrgenommen wurde als der, der er war: ein großer Dichter, Dramatiker und Essayist? Er habe, nachdem er "das Verseschreiben technisch beherrschte", keinen Grund weiter gesehen, "es dauernd zu praktizieren" und sich auf eine Jahresproduktion von etwa fünf Gedichten beschränkt, erklärte er einmal. Das Entscheidende an dieser Selbstauskunft war natürlich der Nachsatz: "Selbstverständlich sind meine Verse keinesfalls linkerhand hingeworfen." Ähnlich der Ton in einer Vorbemerkung zu seinem Stücke-Band Volks Entscheid (1987). Von "Gelegenheitsarbeiten" spricht er da, um sofort zu präzisieren, es seien "ergriffene Gelegenheiten" (auf Anregungen von Paul Dessau, Helene Weigel, Friedrich Schenker und Ruth Berghaus) gewesen, "Örter, in denen gesellschaftliche Interessen mit meinen dramatischen Absichten zusammengetroffen sind."

Aus dieser ungewöhnlichen Kombination von Wirtschaftsgeschichte und Kunst entspringt wohl auch die Kraft seiner Lyrik. Nüchterne Analyse verbindet sich mit höchstem Formwillen, geschult an der Tradition. Goethe, Büchner, Brecht werden zu immer wiederkehrenden Bezugspunkten. "Literaturanalyse ist die Fortsetzung des Kunstwerkes mit anderen Mitteln, also Historiographie. Die großen Kunstwerke sind die Leitfossilien ihrer Zeitalter; sie beantworten die Frage: Wo bin ich?" Aber immer war Mickel auch auf Entdeckungsfahrten. Das verschüttete Erbe interessierte ihn nicht weniger als die "Leitfossilien", Klopstock oder Ewald von Kleist gerieten ebenso in den Blick wie die Lyrik des jungen Karl Marx.

Mickel, 1935 in Dresden als Sohn eines Tischlers und einer Hausangestellten geboren, erlebte den 2. Weltkrieg bewusst mit. Da er nie evakuiert oder auf "Kinderlandverschickung" war, erfuhr er die Bombardierung Dresdens durch die Alliierten. Wie für viele andere seiner Generation, blieben Krieg, die Kriegsgefahr und die Auswirkungen von bewaffneten Auseinandersetzungen, für ihn immer ein Thema. Dies soll die Arbeit an den zwei exemplarischen Beispielgedichten "Die Friedensfeier" und "Das Kindlein am Himmelstor" aufzeigen und Mickels Beweggründe für seine Form politischer Lyrik deutlich machen.

Gesamtausgabe des Mitteldeutschen Verlages Halle

Nicht mehr im Handel erhältlich - Restbestände nur über uns; bitte wenden Sie sich an Carla Lehmann!

Schriften 1

Gedichte 1957 - 1974

Diese Ausgabe umfaßt die Gedichte, die Mickel bis 1974 geschrieben hat und noch gelten läßt. Gestrichen sind Texte aus dem Band Lobverse und Beschimpfungen; die Sammlungen Vita nova mea und Eisenzeit folgen den Erstdrucken.

Schriften 2

Palimpsest Gedichte und Kommentare 1975 - 1989

Als Erstausgabe enthält dieser Band sämtliche Gedichte, die Mickel zwischen seinem 40. und 54. Jahr geschrieben hat. 

Die Bände 3 und 4

Versammeln die dramatischen Arbeiten. Ihre Gehalte sind mit denen der lyrischen, prosaischen und essayistischen Schriften verkeilt und bilden mit diesen zusammen ein vorläufiges fragmentarisches Ganzes. So kann das Szenarium Volks Entscheid als Explikation des Epigramms Vox Dei (Bde. 6 und 7) gelesen werden. Die Libretti locken die Schwesterkunst; Musik schafft multidimensionalen Raum und läßt von ihrem autonomen Zeitmaß nichts sich abhandeln. Wenn die heutige Welt auf dem Theater darstellbar ist, ist sie es auf der Opernbühne.

8.5.92          K.M.

Schriften 3

Halsgericht

Schauspiel. Oper. Film

Inhalt

Nausikaa

Einstein

Variante zu Einstein

Wolokolamsker Chaussee

Celestina, oder

Die Tragikomödie von Calisto und Melibea

Anmerkungen zur Tragikömödie

Volks Entscheid

Bettina Vampira

Halsgericht

Les liaisons dangereuses 

Schriften 4

Raubstücke

Weiberherrschaft

Die Gebeine Dantons 

Schriften 5

Gelehrtenrepublik

Beiträge zur Deutschen Dichtungsgeschichte

--- Leider ausverkauft ---